Pflanzung und Pflege

Erwerb der Lilienzwiebeln

Zwiebel

Wir wissen, dass die Lilie eine Zwiebelpflanze ist.
Die Zwiebeln bestehen aus fleischigen, saftigen Schuppen, die nicht wie die Zwiebeln der Tulpen und Hyazinthen in trockene Häute eingehüllt sind. Tulpen Hyazinthen und Krokuszwiebeln kann man wochenlang trocken und offen aufbewahren, ohne dass sie Schaden nehmen. Die fleischigen Zwiebeln der Lilien sind nicht gegen das Austrocknen geschützt.
Es ist nun von entscheidender Bedeutung für das Anwachsen der Lilienzwiebeln, dass man diese frisch und saftig (nicht ausgetrocknet und schrumpelig) erhält, dass die Wurzeln intakt und nicht braun und vertrocknet sind. Vorbedingung für die Pflanzung von Lilien ist daher der Erwerb frischer Zwiebeln, die nur kurze Zeit außerhalb der Erde waren.
Bestellt man rechtzeitig für die Herbstlieferung, so kann man Ende Oktober/Anfang November mit frischer Lieferung rechnen. Damit die Zwiebeln nicht austrocknen, müssen sie mit feuchtem Torf in Plastikbeuteln verpackt sein.
Nach der Ankunft sind die Pakete kühl zu stellen und die Zwiebeln möglichst sofort zu pflanzen.

Auswahl des Pflanzortes

Lilien lieben einen sonnigen bis halbschattigen Standort, aber ihre Zwiebeln und Wurzeln brauchen aufjeden Fall Kühle. Das erreichtman am besten durch schattenspendende Beipflanzen, die nicht zu groß werden und die Lilien bedrängen.
Kräuter oder kleine Büsche geben unseren Lilien einen schönen Hintergrund. Man sollte aber darauf achten dass diese Bepflanzung zur Blütezeit der Lilien bereits abgeblüht sind und somit keine Konkurrenz darstellen.
Wichtig ist dass der Boden keine Staunässe bildet, das würde der Zwiebel und den Wurzeln nicht gut bekommen.

Vorbereitung der Pflanzerde

Wo stark sandiger Boden vorhanden ist, sollte der Boden mit Humuserde, Walderde und Torfmull angereichert werden, um den Boden wasserhaltiger und nährstoffreicher zu machen.
Sandiger, humusreicher Lehmboden ist ein idealer Pflanzboden für Lilien, auch hier kann durch Beifügen von Torfmull eine bessere Pufferung des Bodens erreicht werden, d. h. Torfmull überbrückt alle schädlichen und einseitigen Einflüsse besser als dies der reine Boden kann.
Lehmboden muss durch Beimischen von Sand und Torfmull aufgelockert werden, die Beigabe von abgelagerter Rasenerde und von Laubhumus sichert die Ernährung der Zwiebeln.
Schwerer Lehm- und Tonboden muss stark mit Sand, Lauberde und Torf vermischt und mehrmals umgestochen werden. Für diesen schweren Boden empfiehlt es sich auch, Perlit zur Auflockerung zu verwenden. Man streut die Flocken ca. 5 cm hoch auf und gräbt sie unter.

Noch ein Hinweis der Umwelt zu Liebe:
Torf sollten wir im Garten nicht mehr verwenden. Ein hervorragender Ersatz sind Briketts aus Kokosfasern. Diese Substrat hat sich bestens als Torfersatz bewährt. Ein Brikett ergibt etwa 6-8 l Substrat.

Das Pflanzen der Zwiebeln

Pflanzloch

Die Zwiebeln sollten nicht zu lange außerhalb des Bodens gelagert werden, da sonst die Gefahr des Austrocknens besteht.
Der Abstand der Zwiebeln hängt von der Größe der Zwiebeln und von der zu erwartenden Stängelhöhe ab. Kleine Zwiebeln kann man auf 10-20 cm zusammen pflanzen, während langstielige Zwiebeln mit großen Zwiebeln 20-50 cm auseinander stehen sollten.
Die Tiefe der Pflanzung hängt im Wesentlichen von der Größe der Zwiebeln und der Bodenart ab. In einem schweren Boden ist weniger Erdabdeckung notwendig als in einem leichten sandigen Boden. Als Faustregel gilt, daß die Zwiebel dreimal so tief liegen soll, wie sie hoch ist.

Zwiebeln Eine Ausnahme von dieser Regel machen zwei Lilien, L. cándidum L.Cardiocrinum gigantéum. Über den Zwiebeln dieser beiden Lilien soll nicht mehr als zwei Finger breit Erde sein. Dazu muß L. cándidum schon im August-September gepflanzt werden, denn sie treibt im Herbst noch einen Schopf von grünen Blättern, die überwintern. Das Loch soll so groß sein, daß man die Wurzeln der Zwiebeln ausbreiten kann. Um die Zwiebel vor Befall von Fusarium-Fäule zu schützen, wird sie mit Sand, dem ein Fungizid beigemischt ist, umgeben. Das Pflanzloch mit Erde auffüllen. Es ist ratsam die Pflanzstelle mit einer Mulchschicht abzudecken.
Sollten sie die Zwiebeln erst sehr spät im Herbst bekommen, oder der Boden ist gefroren, können die Zwiebeln kalt überwintert werden. Dazu gibt man sie zusammen mit feuchten Torfmull (am besten eignet sich Sphágnum Torfmoos) in einen Plastikbeutel und lagert die Zwiebeln bei 0° bis maximal 6° C. Wenn die Temperatur höher ist, treiben die Zwiebeln aus. Diese Lilien können im Frühjahr ins Freie gepflanzt werden.

Das Verpflanzen von Lilien

Sind die Zwiebeln richtig angewachsen, gedeihen und blühen, kann man sie fast zu jeder Zeit umsetzen.
Die günstigste Verpflanzzeit ist der Herbst, am besten September bis Oktober. Falls an der Zwiebel schlechte Schuppen sind, werden diese entfernt und die gesamte Zwiebel mit einem Fungizid behandelt. Danach wird wie oben beschrieben verfahren.
Wenn die Zwiebeln gesund sind, kann man sie mit einem Wurzelballen ausstechen und an einem neuen Ort Pflanzen.
Zu beachten ist, daß die Lilie oberhalb der Zwiebel Stengelwurzeln bilden die auch die Zwiebel ernähren. Man sollte deshalb immer mit guter nährstoffreicher Erde abdecken. Die Lilien danken dies durch kräftiges Wachstum.

Düngung

Es ist wichtig zu wissen, ob man einen neutralen, sauren oder alkalischen Boden hat. Für Lilien bevorzugt man einen leicht sauren Boden (pH-Wert 5,5-6,5). Ist der Boden zu Sauer kann mit Kalk nachgeholfen werden. Bei zu Kalkhaltigen Boden empfiehlt sich eine reiche Beimischung von Lauberde oder Torfmull. Auch die Beigabe von Superphosphat hat die gleiche Wirkung.
Frischer tierischer Dünger ist Gift für die Lilien!
Handelsdünger mit geringeren Stickstoff aber höherem Kaligehalt ist empfehlenswert. Er wird im zeitigen Frühjahr ausgebracht. Eine zweite Gabe sobald die Lilien austreiben. Ein Tip von bekannten Lilienzüchtern ist das Ausbringen von Komposttee. Dazu setzt man mindestens zwei Jahre alten Kompost für drei Tage mit Regenwasser an, siebt durch ein feines Sieb und giest die Pflanzstellen mit dem Sud. Nach der Blüte wird nicht mehr gedüngt.
Man sollte beim Düngen von Lilien keine großen Experimente anstellen, vor allem Überdüngung vermeiden.

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