Krankheiten und Schädlinge
Pilzkrankheiten
Bei uns sind es im Wesentlichen zwei Erkrankungen, die durch Pilze hervorgerufen werden, nämlich durch Botrytis (Grauschimmel) und Fusarium (Zwiebelbodenfäule), die an den Lilien starke Schädigungen verursachen.
Weniger häufig trit auch Penicillium (Zwiebelfäule) auf.
Botrytis (Grauschimmel)
Dieser allgemein verbreitete Pilz ist der Erreger einer Krankheit, die Blätter, Blüten und Stengel befällt.
Dieser Pilz tritt bei feuchtwarmen Wetter auf und bildet dunkle Flecken auf den Blättern. Im weiteren Verlauf wird das gesamte Blattwerk und auch der Stiel befallen. Eine Schädigung der Zwiebel bleibt im allgemeinen aus.
Vom Pilz werden Samenkapseln und Samen befallen. Die Samen werden dadurch unfruchtbar.
Gegen Botrytis können Spritzungen mit kupferhaltigen Fungiziden eingesetzt werden. Zu empfehlen ist auch eine Spritzung mit Schachtelhalmbrühe. Diese kräftigt die Pflanze und ist ein natürliches Mittel.
Die Behandlung sollte schon ende Mai beginnen und alle 14 Tage wiederholt werden.
Fusarium (Zwiebelbodenfäule)
Diese Krankheit verursacht die größten Ausfälle bei Lilien. Am Zwiebelboden und an den Schuppen entstehen durch den Pilzbefall braune bis schwarze Gewebezerstörungen, die auch auf die Wurzeln übergreifen und zum Absterben bringen. Später zerfallen die Zwiebeln. Der Pilz kommt in fast allen Böden vor, tritt aber am stärksten auf, wenn mehrmals in dem gleichen Boden Lilien gepflanzt werden.
Zur Bekämpfung dieser gefährlichen Lilienkrankheit ist es am wichtigsten den Boden von dem Pilz frei zu halten. Am besten wird dies durch Dämpfung oder chemische Entseuchung des Bodens erreicht. Allerdings ist es heute schwierig an passende chemische Mittel zu kommen.
Achten Sie darauf gesunde nicht befallene Zwiebeln zu pflanzen.
Penicillium (Zwiebelfäule)
Der Erreger ist ein Penicilliumpilz. Er zeigt sich anfangs durch kleine braune Flecken auf den Schuppen. Diese werden größer und weißlich. Wenn sich die Sporen entwickeln nehmen sie eine bläuliche Farbe an.
Befallene Zwiebeln sollten verbrannt werden.
Viruskrankheiten
Viruskrankheiten können bei fast allen Pflanzen auftreten und je nach Befallsgrad mehr oder weniger große Schäden hervorrufen. Auch Lilien sind gegen Viruskrankheiten nicht gefeit.
Für den Leien und Liebhaber sind die Symptome kaum unterscheidbar.
Der Hauptüberträger der Viruskrankheiten ist die Blattlaus.
Wenn die Krankheit erst aufgetreten ist, kann nur wenig gegen ihre Bekämpfung unternommen werden. Deshalb gilt Vorbeugen ist besser als heilen.
Maßnahmen zum Schutz vor Viruskrankheiten
- Verdächtige Lilien samt Zwiebel entfernen und verbrennen
- Ständig auf Blattläuse untersuchen und bekämpfen
- Besonders anfällige Lilien nicht mit anderen Zusammenpflanzen
- Lilien nicht mit virusführenden Tulpen (gestreifte Farben) zusammen pflanzen
- Lilien aus Samen ziehen, weil durch Samen keine Viren übertragen werden
Tierische Schädlinge
Wühlmäuse
Lilienzwiebeln sind ein Leckerbissen für Wühlmäuse.
Zum Schutz der Zwiebeln können Drahtgeflechte oder Drahtkörbe verwendet werden.
Blattläuse
Blattläuse sind die Hauptüberträger der Viruskrankheiten.
Durch ihre Saugtätigkeit können sie die Viren von anderen befallenen Pflanzen übertragen.
Zur Bekämpfung der Blattläuse sind 3-4 wöchentliche Spritzungen z.B. mit Bi58 zu empfehlen. Dabei sollen nicht nur die Lilien, sondern auch umliegende Pflanzen gespritzt werden.
Lilienhähnchen

Dieser Käfer ist auf Liliengewächse spezialisiert.
Der ca. 8mm lange Käfer legt im Mai/Juni auf der Unterseite der Blätter seine Eier ab. Die bald schlüpfenden Larven sind echte Fressmaschinen. Die Lebensweise ist ähnlich dem Kartoffelkäfer.
Im Herbst tritt meistens noch eine zweite Generation auf.
Bekämpfen kann man sie am besten durch absammeln.
Lilienfliege
Ich persönlich habe dieses insekt noch nicht gesehen. Es soll eine sehr kleine Fliege sein.
Wenn die ersten jungen Knospen erscheinen, sticht die Flige in die Knospe und legt ein Ei ab. Man erkennt es an sehr kleinen einstichlöchern.
Im inneren der Knospe entwickelt sich eine Larve, die das Innere der Blüten zerstört. Die Blüte wird unansehnlich und verkrüppelt.
Die Bekämpfung erfolgt am besten mit BI58, das einzige mir bekannte Mittel was gegen diesen Schädling wirkt. Die Spritzung sollte einmal pro Woche während der Flugzeit (anfang Mai bis ende Juni) erfolgen. Befallene Knospen entfernen und verbrennen.